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Elisabeth Zöller

Erbtante Klara aus Amerika hat ihren Besuch angekündigt und nun steht das ganze Haus Kopf: Mama, Papa, Max und Mara putzen, richten, schrubben und scheuern, was das Zeug hält, um bei der reichen Tante, die nur das Beste gewohnt ist und stets erster Klasse reist, den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen. Als den Kindern klar wird, dass auch von ihnen nur allerbestes Benehmen verlangt wird, kann ihnen die feine Tante schon gestohlen bleiben. Natürlich kommt alles anders, als Tante Klara dann wirklich vor der Tür steht, und nicht nur Mama, Papa, Max und Mara erleben ihr blaues Wunder mit Tante Klara.
Elisabeth Zöllers sehr empfehlenswertes Bilderbuch überzeugt durch seine erfrischend leichte und verspielte Erzählweise und vor allem auch durch den schrägen Zeichenstil von Sabine Wiemers. Zunächst geht es um das altbekannte Klischee der reichen Erbtante und vermeintliche Erwartungshaltungen. Die Geschichte, die vollständig in Reimform gehalten ist, beginnt bereits und endet im Einband, was von Anfang an den spielerischen Umgang mit Bild und Sprache deutlich macht. Die amüsanten Paarreime laden die kleinen Zuhörer ab drei Jahren beim wiederholten Vorlesen zum vergnügten Mitsprechen ein. Insbesondere der beständige Wiederholungsreim ? denn es kommt doch Tante Klara? hat das Zeug zum Klassiker. Die Schriftart variiert je nach Charakter und fügt sich nahtlos in die Bildsprache des Buches ein.
Auf den ersten Blick fällt es fast schwer, einen zentralen Punkt in Wiemers farbenprächtigen und äußerst lebendigen Illustrationen zu finden, die vor Detailreichtum und kleinen Gags am Rande nur so strotzen. Der collagenartige Stil, der durch viele schräge Perspektiven und ungewohnte Blickwinkel besticht, lenkt das Auge des Lesers vor allem durch seine starke Musterbetontheit. Hier gibt es wirklich etwas zu sehen! Und zum guten Schluss hat Tante Klara auch noch eine weise Antwort auf die Frage parat, was wirklich wichtig ist: ? sich mögen und zusammen sein? . -Birgit Schwenger