Bücher - Autoren

John Grisham

Hörbuch-Rezension
Mit Die Liste erschien 2004 der jüngste Roman von John Grisham. Die Geschichte spielt in den 70er Jahren in einer Südstaaten-Kleinstadt. Der Ich-Erzähler ist Willie Traynor, der nach einem verkrachten Journalismusstudium die ansässige Zeitung ? Ford County Times? mit Hilfe des Geldes seiner Großmutter erwirbt. Er erweist sich recht schnell als guter Geschäftsmann, treibt die Auflage in die Höhe und sichert sich das Geld der Anzeigenkunden. Einen nicht geringen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat der brutale Mord an einer jungen Mutter zweier kleiner Kinder, der kurze Zeit nach seinem Eintreffen passiert. Der Verleger und Chefredakteur wittert seine Chance und schreibt einen reißerischen Sensationsartikel über den mutmaßlichen Mörder und Vergewaltiger Danny Padgitt, der nach der Tat bei einem Autounfall festgenommen wird. Zwei Stränge der wenig zusammenhängenden Story sind damit angedeutet: Grisham thematisiert immer wieder den Journalismus und beschreibt, wie sein Protagonist wenig Skrupel bezüglich grenzfälligen Praktiken zeigt. Dann geht es natürlich auch um die Vergewaltigung und Ermordung der jungen Frau durch einen Padgitt. Dieser durch Korruption und illegale Geschäfte groß gewordene Clan regiert seit ewigen Zeiten die Stadt mitsamt dem Sheriff und kann sich aufgrund seines Reichtums Zeugen kaufen. In der Verhandlung können sich die Geschworenen nicht einstimmig auf die Todesstrafe einigen, somit lautet die Strafe für den Verurteilten lebenslänglich. In Mississippi kann das bei guter Führung zehn Jahre auf Bewährung heißen! Ein weiteres Thema sind somit die unglaublichen Justizpraktiken. Mit der Figur der einzigen und ersten farbigen Geschworenen, Callie Ruffin, weist Grisham auch noch auf die Rassenproblematik hin. Die Mutter von acht Kindern ist eine gläubige, sehr gebildete und weise Frau, zu der der Protagonist eine innige Beziehung aufbaut. Als der Verurteilte im Prozess allen Geschworenen droht, jeden einzelnen von ihnen fertig zu machen, sind die Männer und Frauen und natürlich auch der Journalist Willie Traynor mehr als verängstigt. Der Roman verdankt seinen Titel somit der Liste der Geschworenen. Tatsächlich kommt Padgitt frei, und tatsächlich werden drei Geschworene grausam ermordet, zum Schluss allerdings Danny Padgitt selbst. Der Rächer war ein anderer! Alles in allem bietet Die Liste relativ wenig echte Spannung. Als Krimi geht das Werk kaum durch, eher als Porträt der 70er Jahre in den Südstaaten Amerikas. Wo Rassentrennung, Misstrauen gegen Fremde und Bestechlichkeit auf der Tagesordnung standen. Charles Brauer gilt als die deutsche Stimme von John Grisham; er hat unter anderem Die Firma, Der Verrat, Das Testament und Die Bruderschaft interpretiert. Der Schauspieler ist bekannt aus Film und Fernsehen, populär wurde er als Tatort-Kommissar Brockmöller. Brauer zählt auch zu den bekanntesten Hörbuch-Sprechern. Lesung, Spieldauer: ca. 437 Minuten, 6 C D. -culture. text

Aus der Amazon. de-Redaktion
Arthur Morgan ist mit Abstand der mieseste Präsident, den Amerika jemals hatte. Durch diplomatische Tollpatschigkeit hätte er fast einen dritten Weltkrieg ausgelöst. Noch niemals hat ein amtierender Präsident nach vier Jahren Amtszeit bei den Neuwahlen so wenige Wahlmänner für sich gewinnen können - drei gegen hundertachtunddreißig für den Gegenkandidaten, um genau zu sein. Nur Alaska war ihm gnädig - und das wohl auch nur, weil er den Bundesstaat während des Wahlkampfs nicht besucht hat: ? Nur in Amerika schafft es so ein Idiot bis an die Spitze? . Eigentlich ist Morgan nur durch einen Skandal ins Amt gekommen, in den der damals bedeutendste und skrupelloseste Lobbyist des Landes, Joel Backman, verwickelt war. Jetzt drängt der C I A darauf, dass Morgan Backman am letzten Tag seiner Amtszeit noch schnell begnadigt. Für den gescheiterten Präsidenten ist das eine brillante Gelegenheit, seinem Nachfolger mit einem Skandal noch einmal richtig ins Schwitzen zu bringen. Aber der U S-Geheimdienst verfolgt andere Ziele. ? Wir dürfen keine amerikanischen Staatsbürger ins Visier nehmen? , bringt es ein hochrangiger C I A-Mann auf den Punkt. ? Das würde gegen unsere Gesetze verstoßen. Uns wäre es lieber, wenn andere das für uns erledigten. ? Backman hat nämlich so manches Geheimnis mit ins Gefängnis genommen: Wenn er wieder in Freiheit ist, muss man nur abwarten, welche Nation letztlich den Auftrag zu seiner Ermordung gibt. Und so wird Backman mit einer neuen Existenz ausgestattet und außer Landes gebracht. Nach einem Jahr werden entsprechende Informationen an die Russen oder Israelis gegeben. Das Spiel kann beginnen - und der C I A legt die Füße hoch ? Tatsächlich passiert eine ganze Menge in John Grishams Thriller Die Begnadigung, der die Schlinge auch erzähltechnisch immer enger zieht und aus seinem raffinierten Plot alles heraus holt, was der zu bieten hat. Mit vielen Seitenhieben auf das U S-amerikanische Rechts- und Politsystem entwickelt sich sein Roman nach gemächlichem Anfang zu einer wahren Berg- und Talfahrt. Spannung bis zur letzten Minute! -Stefan Kellerer Grisham: Die Bücher < I> Die Jury, 1989< I> Die Firma, 1991< I> Die Akte, 1992< I> Der Klient, 1993 < I> Die Kammer, 1994 < I> Der Regenmacher, 1995 < I> Das Urteil, 1996< I> Der Partner, 1997< I> Der Verrat, 1998< I> Das Testament, 1999 < I> Die Bruderschaft, 2000 < I> Die Farm, 2001 < I> Das Fest, 2001< I> Der Richter, 2002< I> Die Schuld, 2003< I> Der Coach, 2003 < I> Die Liste, 2004< I> Die Begnadigung, 2005
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