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Klaus Bötig

Marco Polo, die handliche Reiseführer-Reihe: Insider-Tips erleichtern den Kontakt zu Einheimischen. Sie erschließen Ihnen kaum bekannte Sehenswürdigkeiten, günstige Einkaufsmöglichkeiten, originelle Restaurants und Strände, Kneipen, Diskotheken und Jazzkeller auch abseits vom normalen Tourismus. Ein Kapitel " Bloß nicht" informiert darüber, was man im Gastland tunlichst unterlassen sollte. Und alle Bände sind durchgehend vierfarbig, mit praktischen, übersichtlichen Karten zum Herausklappen.

Griechenland, das bedeutet Sonne, Ruinen und Strand. Das gängige Klischee ist ja nicht falsch, doch daß der sonnige Süden Europas wesentlich mehr zu bieten hat, als die östlichere Version von Italien oder Spanien, zeigt dieser Reiseführer. Auf den mehr als 50 Inseln, von denen aber nur 19 ständig bewohnt sind, leben insgesamt etwa 145. 000 Menschen. In den Sommermonaten übersteigt die Zahl der Besucher auf den Haupturlaubsinseln die Anzahl der Ortsansässigen regelmäßig um ein Vielfaches. Die größten Inseln der Gruppe, Rhodos und Kos, kommen auf 10 bzw. 20 Touristen pro Einheimischen im Jahr. Dies ist ein deutliches Zeichen für die maßgebliche Ertragsquelle der Inseln: Den Tourismus. Immerhin galt Griechenland schon immer als eines der meistangeflogenen Urlaubsziele der Deutschen und die bekannte Inselschar in der Ägäis steht bei den Touristen aus dem kühleren Norden hoch im Kurs.
Doch auch abseits der Touristenzentren kann man ruhigen Urlaub verbringen und dabei das ursprüngliche Griechenland erleben. Und hier setzt der < I> Du Mont Richtig Reisen an: Statt der gewohnten Bilder und Berichte über Hochburgen der vergnügungssüchtigen Engländer und Deutschen, die den wesentlichen Touristenanteil ausmachen, wandelt dieser Führer auf leisen Sohlen fern der ausgetretenen Pfade. Er beschreibt nicht nur Kos und Rhodos, sondern auch die kleineren Eilande.
Mit vielen Tips und Kniffen wird dem Leser dieses aufwendig zusammengestellten Bandes die Mentalität und Besonderheit der jeweiligen Insel nähergebracht und dabei auf spezielle Eigenarten eingegangen. Die zahlreichen Fotos des Hochglanzführers spiegeln immer wieder Impressionen des griechischen Alltags wider, so daß man einen sehr exakten und unverfälschten Eindruck seines zukünftigen Ferienziels erhält. Ein kleines Manko stellt allerdings die unzureichende Information über die praktischen Hinweise dar. Sollte man seinen Aufenthalt auf den Inseln vor der türkischen Küste nur mit diesem Führer planen, wird man sicherlich von der dünnen Auswahl an Hotels enttäuscht sein. Dafür erhält man jede Menge nützlicher Fakten zu Sehenswürdigkeiten, die gewiß nicht in jedem Griechenland-Reiseführer zu finden sind und kann sich auf ausführliche Hintergrundinformationen verlassen, die sich neben der Historie auch mit der Kultur und Gesellschaft des Gastlandes befassen. < I>-Stefanie Boos