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Lily Brett

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Von Mexiko nach Polen - 2 CDs - Lily Brett
Hörbuch:Von Mexiko nach Polen - 2 CDs
Autor:Lily Brett, Ausgabe vom 23. Januar 2004, Audio CD, Verkaufsrang 831311
 
Von Mexiko nach Polen 2 - Lily Brett unter  
Wäre es ein reiner Reisebericht mit den Eckdaten Mexiko, New York und Polen, reichte das allein für eine interessante Geschichte. So jedoch schildert die Ich-Erzählerin parallel dazu eine innere Reise und die dazu gehörigen Stationen. Simone von Zglinickis brillante, kraftvolle Lesung macht aus den einzelnen Geschichten eine eindrucksvolle, anrührende, aber auch humorvolle Passage durch ein Dickicht von Gefühlen und Empfindungen. Mit ihrer Stimme gibt sie glaubwürdig die Brüche, Ängste, Sorgen und Aggressionen dieses Lebens wieder!
Auftakt der Reise ist San Miguel de Allende, wo sie zusammen mit ihrem Mann an ihrem Buch weiter schreiben will: Ein Ort, der dem Paradies zu ähneln scheint, dem die Protagonistin auf ihrer Suche nach Ruhe und Entspannung jedoch anfangs nicht gewachsen ist: zu viel Fröhlichkeit und Lebensfreude, zu wenig Privatsphäre, eine nicht zu ertragende üppige Farbenpracht der Blumen für eine Jüdin und ihr genetisches ? Unglücklichsein? . Schon vor der Abreise aus Mexiko erfährt sie von dem Unglück: Ihre Wohnung in New York ist vollständig ausgebrannt.
Doch die Wirklichkeit der Zerstörung übertrifft ihre Vorstellungen um ein Vielfaches. Alles ist verbrannt; die Bilder ihres Mannes, Fotos, alles Persönliche. Erstaunlicherweise hat nur die Holocaust-Bibliothek den Brand überstanden. Das, wo früher ein Ort der Zuflucht, der Ruhe und Geborgenheit war, wird eine Stätte für das Wirken von Versicherungsagenten und die Brandschutzbehörde. Doch in dieser Situation wird der Protagonistin auch klar, dass sie New York, diese Stadt der Unordnung der überspannten Gewohnheiten wie das Aufsammeln von Hundescheiße in Socken oder den Schlankheitswahn seiner Bewohnerinnen, über alles liebt, dass sie hier leben will.
Der 11. September 2001 löst bei ihr und ihren Nächsten tiefe Verzweiflung aus. Der Schock hält lange an; alte Ängste vor einem wieder ausbrechenden Antisemitismus werden wach. Seltsamerweise spürt sie gerade in diesem Moment der Heimatsuche Sehnsucht nach Polen. Zusammen mit ihrem Mann besucht sie wieder Auschwitz und Birkenau. Hier spürt sie den Geist ihrer Verwandten; ihre Mutter und ihr Vater haben durch einen Zufall überlebt.
Die markante Stimme von Simone von Zglinicki, unterbrochen durch Telefonate mit dem in Australien lebenden Vater und passenden Musikstücken, mehr brauchte es für diese gelungene Interpretation nicht. Simone von Zglinicki, die seit 1974 am Deutschen Theater in Berlin spielt und aus vielen Rollen in Film, Funk und Fernsehen bekannt ist, hat hier genau den richtigen Ton getroffen: kräftig, jedoch zerbrechlich, keinesfalls weinerlich.
Lily Brett wurde 1946 bei München geboren. 1948 siedelte die Familie nach Melbourne über. Als Journalistin begann Lily Brett in Australien für ein Rockmagazin zu schreiben. Für den Gedichtband < I> Auschwitz Poems, ihr erstes Buch, erhielt sie 1987 den ? Victorian Premier? s Award? . Es folgten < I> Einfach so ( Roman, 1998), < I> Zu sehen ( Essays, 1999), < I> Zu viele Männer ( Roman, 2001), < I> New York ( Erzählungen, 2002). Lily Brett lebt in New York.
Lesung mit Musik, Spieldauer: ca. 156 Minuten, 2 C D. - culture. text

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