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| Taschenbuch: | Ehen in Philippsburg: Roman (suhrkamp taschenbuch) |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom 23. Oktober 1985, Verkaufsrang 186869 |
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| Ehen in Philippsburg - Martin Walser unter
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Deutschland in den 50er Jahren. Miefige Schwarz-Weiß-Welt. Das Wirtschaftswunder ist in vollem Gange, das Gerangel um die Postenverteilung hat eingesetzt, jeder möchte, bitteschön, nach oben. In dieser Tristesse, diesem trostlosen Ambiente, hat Martin Walser seinen ersten Roman angesiedelt. < I> Ehen in Philippsburg (das hier wohl stellvertretend für Stuttgart stehen soll), hat bei seinem Erscheinen 1957 für großes Aufsehen gesorgt, Walser erhielt dafür prompt den Hermann-Hesse-Preis. Der Roman zeigt an einer Folge gescheiterter Ehen exemplarisch den schon wieder beginnenden moralischen Verfall einer Gesellschaft, die sich doch gerade noch im Aufbau befunden hatte. Hans Beumann, Hauptfigur und roter Faden, der sich durch das ganze Buch zieht, befindet sich nach beendetem Studium auf dem Weg in die Metropole Philippsburg. Sein Ziel ist das größte Verlagshaus am Ort. Beharrlich arbeitet er an seinem Aufstieg, lernt Chefredakteure und Rundfunkintendanten kennen, stößt zur Gesellschaft der Mächtigen und Einflußreichen. Nur der Konvention halber verlobt er sich mit Anne, einer Studienkollegin. Liebe ist dabei nicht im Spiel, seltsam kühl, fast verachtend blickt Beumann auf diese Frau. Geschickt benutzt Walser eine anstehende Abtreibung bei Anne, um im zweiten großen Kapitel den Gynäkologen Benrath und dessen Geliebte einzuführen. Der große Arzt, ein im Wohlstand erstickter Zyniker, der seine Patientinnen nur noch mit Abscheu betrachten kann ("ihre häßlichen Leiber, ihre tierische Dankbarkeit!") - erneutes Vorgaukeln ehelichen Glückes. Die Höhenflüge dieser Karrieristen im Nachkriegsdeutschland, im Gegensatz dazu ihre private Unzulänglichkeit und Armseligkeit, dies darzustellen ist Walsers große Stärke. In vier großen, mit einander meisterhaft verwobenen Kapiteln beschreibt er den Weg der im Privaten so kläglich Gescheiterten, die unbeirrt, den gesellschaftlichen Gipfel vor Augen, auf den Abgrund zusteuern - Opfer der Gefühlskälte und des nüchternen Materialismus dieser vielfach nostalgisch verklärten Zeit, deren Darstellung selbst heute, 40 Jahre nach ihrer Entstehung, nichts von ihrer Eindringlichkeit eingebüßt hat. < I>-Ravi Unger
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| Buch: | Seelenarbeit: Roman (suhrkamp taschenbuch) |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom 26. April 1983, Taschenbuch, Verkaufsrang 177800 |
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| Seelenarbeit - Martin Walser unter
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| Buch: | Ein fliehendes Pferd: Novelle: Text und Kommentar (Suhrkamp BasisBibliothek) |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom 18. Aug. 2002, Taschenbuch, Verkaufsrang 101677 |
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| Ein fliehendes Pferd Novelle Text - Martin Walser unter
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Aus der Amazon. de-Redaktion Helmut Halm, Lehrer an einem renommierten Stuttgarter Gymnasium, und seine Frau Sabine verbringen, wie seit Jahren schon, ihre Ferien am Bodensee. Ein Paar in mittleren Jahren, ein vielleicht wohltuend ereignisloses Leben. Man liest, wandert, schottet sich ab. Diese Ferienidylle wird jäh unterbrochen, als Klaus Buch, ein ehemaliger Mitschüler Halms und dessen junge Frau Helene, Hel genannt, auftauchen. So wenig spektakulär beginnt Martin Walsers wohl immer noch erfolgreichstes Buch < I> Ein fliehendes Pferd. Die Novelle von 1978 wurde von Lesern und Kritikern gleichermaßen begeistert aufgenommen. Walser stellt parabelhaft die Biographien beider Männer gegenüber, hier der etwas behäbige, Kierkegaard lesende Studienrat Halm, dort der freie Journalist und Aussteiger Klaus Buch und seine Vorzeigefrau Hel, bronzefarben, erfrischend junggeblieben. Halm ahnt, diese Quälgeister wird man in diesem Urlaub nicht mehr los. Klaus Buch, außer sich vor Freude über das unverhoffte Wiedersehen mit seinem alten Studienfreund, beginnt, die Urlaubsplanung zu übernehmen. Walsers Auge für allerfeinste Details im Zwischenmenschlichen, seine Fähigkeit, scheinbar Banales in große Zusammenhänge zu bringen, macht diese Novelle zu einem Jahrhundertwerk. Alles bleibt klein und erst dadurch wird es groß. Die Schilderung des wachsenden Konfliktes der einstigen Freunde, die grelle, missionierende Aufdringlichkeit des Klaus Buch, auf die Halm nur mit hilfloser Ironie zu reagieren vermag (schließlich gerät beinahe noch Halms Ehe ins Wanken, da sich Sabine von Buchs zupackender Art angezogen fühlt), all dies bringt uns Walser mit einer Wortgewalt herüber, die in der Literatur ihresgleichen sucht. Lassen wir uns also in einem furiosen Schlusskapitel auf das Segelboot entführen, das auf dem sturmdurchtosten Bodensee treibt. Der ängstliche Halm und der tollkühne Buch, diese im Innern sich doch sehr ähnlichen Männer, treten noch einmal zu einem dramatischen Schlußgefecht an, das in einer völlig unerwarteten Wendung der Ereignisse zu seinem überraschenden Höhepunkt findet. < I>-Ravi Unger
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| Buch: | Ein springender Brunnen |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom 19. Januar 1999, Gebunden, Verkaufsrang 69422 |
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| Ein springender Brunnen - Martin Walser unter
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So sieht also ein Meisterwerk aus! Oh, Martin Walser, was hat man ihm nicht alles vorgeworfen in den letzten Jahren! Nationalistisch sei er geworden, linkes Hemd abgelegt, rechtes übergestreift. Jetzt hat er, endlich, den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten, schon gibt es neuerliche Mißverständnisse. Gottseidank hat er uns etwas an die Hand gegeben, das schwerer wiegt als all die Anfeindungen: < I> Ein Springender Brunnen. Dieses Buch wird nicht vergehen, so viel steht fest. Das langgeplante, quasi autobiografische Alterswerk des inzwischen 71-jährigen tuscht Bilder in uns hinein, Bilder von solcher Zartheit und Erinnerungsgenauigkeit, die unweigerlich im Leser die eigene Kindheit wiedererstehen lassen. Erzählt wird aus der Sicht des kleinen Johann ab seinem fünften Lebensjahr. Ort der Handlung ist Wasserburg am Bodensee im Jahr 1932. Johanns Eltern betreiben eine kleine Gastwirtschaft, immer am Rande des Ruins entlangschlitternd. Der Vater, ein Schöngeist, aber geschäftlicher Unglücksrabe, wird zur wichtigsten Figur in Johanns Dasein. Er weckt die poetische Ader des Jungen, indem er immer neue, phantastische Vokabeln in seinen Wörterbaum hängt. Die Mutter hingegen eine bigotte, lebensunfrohe, aber tüchtige Person, ohne die die Gastwirtschaft längst ruiniert wäre. Dazu läßt Walser noch jede Menge bizarres Dorfpersonal aufmarschieren. Wundervoll beschrieben ist Johanns erste Liebe zu einem Artistenmädchen aus einem Wanderzirkus (er klebt ihr Abziehbildchen auf die Oberschenkel, her mit dem Nobelpreis für solche Beschreibungen!). Das erste Auftauchen der Braunhemden im Dorf, der Eintritt seiner Mutter in die Partei, das wird völlig unaufgeregt und ohne Rechtfertigungen dargestellt. Das mag vielleicht nicht politisch korrekt sein, aber Walser berichtet eben strikt aus der Sichtweise des Jungen. Und so begleiten wir Johann, der in den Krieg zieht, seine Gedichte verfaßt, wieder zurückkehrt in sein Wasserburg, das ihm doch die Welt ist; schließlich zu Martin Walser wird, den wir schätzen gelernt haben und der uns diese Geschichte so ergreifend nahegebracht hat, und wir stellen erstaunt fest: So sieht also ein Meisterwerk aus! < I>-Ravi Unger
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| Buch: | Ein springender Brunnen |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom 14. Mai 2008, Broschiert, Verkaufsrang 150900 |
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| Ein springender Brunnen - Martin Walser unter
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So sieht also ein Meisterwerk aus! Oh, Martin Walser, was hat man ihm nicht alles vorgeworfen in den letzten Jahren! Nationalistisch sei er geworden, linkes Hemd abgelegt, rechtes übergestreift. Jetzt hat er, endlich, den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten, schon gibt es neuerliche Mißverständnisse. Gottseidank hat er uns etwas an die Hand gegeben, das schwerer wiegt als all die Anfeindungen: < I> Ein Springender Brunnen. Dieses Buch wird nicht vergehen, so viel steht fest. Das langgeplante, quasi autobiografische Alterswerk des inzwischen 71-jährigen tuscht Bilder in uns hinein, Bilder von solcher Zartheit und Erinnerungsgenauigkeit, die unweigerlich im Leser die eigene Kindheit wiedererstehen lassen. Erzählt wird aus der Sicht des kleinen Johann ab seinem fünften Lebensjahr. Ort der Handlung ist Wasserburg am Bodensee im Jahr 1932. Johanns Eltern betreiben eine kleine Gastwirtschaft, immer am Rande des Ruins entlangschlitternd. Der Vater, ein Schöngeist, aber geschäftlicher Unglücksrabe, wird zur wichtigsten Figur in Johanns Dasein. Er weckt die poetische Ader des Jungen, indem er immer neue, phantastische Vokabeln in seinen Wörterbaum hängt. Die Mutter hingegen eine bigotte, lebensunfrohe, aber tüchtige Person, ohne die die Gastwirtschaft längst ruiniert wäre. Dazu läßt Walser noch jede Menge bizarres Dorfpersonal aufmarschieren. Wundervoll beschrieben ist Johanns erste Liebe zu einem Artistenmädchen aus einem Wanderzirkus (er klebt ihr Abziehbildchen auf die Oberschenkel, her mit dem Nobelpreis für solche Beschreibungen!). Das erste Auftauchen der Braunhemden im Dorf, der Eintritt seiner Mutter in die Partei, das wird völlig unaufgeregt und ohne Rechtfertigungen dargestellt. Das mag vielleicht nicht politisch korrekt sein, aber Walser berichtet eben strikt aus der Sichtweise des Jungen. Und so begleiten wir Johann, der in den Krieg zieht, seine Gedichte verfaßt, wieder zurückkehrt in sein Wasserburg, das ihm doch die Welt ist; schließlich zu Martin Walser wird, den wir schätzen gelernt haben und der uns diese Geschichte so ergreifend nahegebracht hat, und wir stellen erstaunt fest: So sieht also ein Meisterwerk aus! < I>-Ravi Unger
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| Hörbuch: | Ein fliehendes Pferd |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom Aug. 2007, Audio CD, Verkaufsrang 456120 |
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| Ein fliehendes Pferd - Martin Walser unter
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| Buch: | In Goethes Hand - Szenen aus dem 19 - Jahrhundert. |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom 1984, Taschenbuch, Verkaufsrang 167239 |
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| In Goethes Hand Szenen aus - Martin Walser unter
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< I> In Goethes Hand befinden sich so ziemlich alle in diesem Theaterstück Vorkommenden. Am meisten Johann Peter Eckermann. Diesen bis zur Selbstverleugnung Goethe liebenden und dienenden Eckermann hat sich Walser auserkoren und beleuchtet dessen Verhältnis zu dem über allen Wolken schwebenden, kalten Dichterfürsten. Man kennt ja Walsers Vorbehalte Goethe gegenüber: Der Dichter, über alle Zweifel erhaben, aber der Mensch Goethe, der politische zumal, der gab Walser schon immer Probleme auf. Und so läßt er Goethe als einen seine Umwelt drangsalierenden, selbstzufriedenen Gockel auftreten. Ein eitler Alleswisser, hypochondrisch und geil, an Menschen, so sie ihm nicht von Nutzen sind, völlig uninteressiert. Er sieht es nicht ungern, daß seine Umgebung an seinem übermenschlichen Vorbild verzweifelt und scheitert. Sohn August hat sich längst schon aufgegeben und zum zynischen Trinker entwickelt, als letzte Rache in Anwesenheit des Vaters ständig Schillerverse zitierend, was Goethe zur Weißglut treibt. Der brave Eckermann verzweifelt nicht und zerbricht trotzdem. Walsers haarscharf herausgemeißelte Dialoge zwischen dem alles aufsaugenden Goethe und seinem ergebenen Diener sind das hellste Lesevergnügen. Eckermann bleibt bis zum Tod des Meisters dessen willfähriges Werkzeug. Für Außenstehende eine lächerliche Figur, empfindet er sich selbst durch die Nähe zu dieser Geistesgröße reich beschenkt. Das Revolutionsgeschehen in Europa nehmen beide in seiner Tragweite schon nicht mehr wahr. Zu lange hat man sich an Fürstenhöfen bewegt. So wird Goethe von der Zeit überrollt. Eine der bewegendsten, erhellendsten Szenen: Im Jahre 1848, sechzehn Jahre nach Goethes Tod, taucht aus dem Exil der Revolutionsdichter Freiliggrath, der zusammen mit Karl Marx die < I> Neue Rheinische Zeitungherausgibt, bei dem völlig vereinsamten und verarmten Eckermann auf und hält eine flammende Haßrede gegen den Großbürger und Geheimrat Goethe. Eckermann versteht diese Welt nicht mehr. Er kann halt nicht anders. Er muß verehren. Der kleinste, aber unter all den Prachtbänden vielleicht kontroverseste, herausragendste Beitrag zu Goethes 250. Geburtstag. < I>-Ravi Unger
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| Buch: | Der Lebensroman des Andreas Beck |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom 10. Oktober 2006, Broschiert, Verkaufsrang 557529 |
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| Lebensroman des Andreas Beck - Martin Walser unter
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| Buch: | Das Einhorn: Roman (suhrkamp taschenbuch) |
Autor: | Martin Walser, Ausgabe vom 18. März 2002, Taschenbuch, Verkaufsrang 440558 |
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| Einhorn - Martin Walser unter
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