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Samuel Beckett

Helden, zum Leben verdammt: Komisch, melancholisch, zart – absurd
Das Hörspiel zur legendären Bühnenfassung " Sind die Dinge nun klar? " sagte Camier. " Nein", sagte Mercier. " Werden sie es je sein? " sagte Camier. " Ich glaube doch", sagte Mercier. " Ja, ich glaube, nicht gerade felsenfest, aber ich glaube, dass der Tag kommt, da Dinge klar sein werden, endlich. "
Mercier und Camier sind Tramps, auf jeden Fall ziehen sie um eine Stadt herum, hinein und wieder hinaus. Sie sind ziellos, doch da ist etwas Nichtgreifbares, Unbeschreibbares, etwas, das sie unbedingt tun müssen. Sie vereinbaren Treffen, die platzen, oder zur falschen Zeit stattfinden. Sie reden und reden, drehen sich im Kreis, wollen sich trennen, haben voneinander genug. Gehen schließlich doch gemeinsam weiter, gewiss, ins Ungewisse.
" Beckett hat immer daran gearbeitet, alles möglichst auf den wichtigsten Punkt zu reduzieren. " Otto Sander Zum 100. Geburtstag von Samuel Beckett am 13. April 2006
Hörspiel des D R S.

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Einerseits mag man es bedauern, dass die Jubiläenkultur mehr und mehr um sich greift und Künstler erst bei runden Geburts- oder Todestagen aus der Versenkung geholt und gefeiert werden. Gleichzeitig gibt es zu solchen Gelegenheiten aber immer wieder Veröffentlichungen, auf die man sonst hätte verzichten müssen - wie beispielsweise die Jubiläumsbox des Hörverlags zu Samuel Becketts 100. Geburtstag, die einige Raritäten versammelt. So zum Beispiel die offenbar einzige erhaltene Aufnahme von Becketts Stimme, der öffentlichkeitsscheu war und naturgemäß auch sehr mikrofonscheu.
Highlight der 6 C Ds ist sicherlich eine Kostbarkeit aus den Archiven des Bayrischen Rundfunks: Ein Mitschnitt der Generalprobe von Warten auf Godot an den Münchner Kammerspielen von 1954, also nur ein Jahr nachdem Beckett mit dem Stück nach langen Jahren der Erfolglosigkeit fast schlagartig weltberühmt wurde. Inszeniert wurde das absurde Drama in München vom berühmten Fritz Kortner, und man hat das Vergnügen, als Wladimir den großen Heinz Rühmann zu erleben. Besonders reizvoll ist es, diese Inszenierung mit jener legendären von Beckett selbst am Schillertheater Berlin zu vergleichen.
Ein weiterer akustischer Leckerbissen für Beckett-Fans ist zweifellos die englischsprachige Originalversion von Becketts erstem Hörspiel All that fall mit seiner Lieblingsschauspielerin Billie Whitelaw. Ganz ausgezeichnet ist aber auch das Feature A Stain upon the Silence von Gaby Hartel, die damit eine exzellente Einführung in den künstlerischen Kosmos des irischen Wahlparisers bietet. < I>-Christian Stahl
Spieldauer: ca. 385 Minuten, 6 C Ds
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