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Andreas Schlüter

Das vierte Buch aus der Reihe Tatort Schule von Andreas Schlüter: Wie schon bei den Vorgängern geht es auch hier um dunkle Machenschaften, bei denen Schüler mehrere tragende Rollen spielen, sowohl als Täter wie auch als Opfer.
In diesem Jugendkrimi ist Natalie Hofmeister die Hauptperson, die Tochter von Christoph Hofmeister, dem Spitzenkandidaten der Freien Sozialen Demokratischen Union ( F S D U) für die Bundestagswahl und derzeitigem Landeswirtschaftsminister. Was anfangs als ein etwas übertriebener Dumme-Jungen-Streich gedacht ist, entgleitet dem Mitschüler Ole recht bald - und wächst sich zu einer waschechten Entführung aus. Der Leser weiß so ziemlich von Anfang an zwar, wer hinter der Entführung steckt, doch welche Motive dahinter stecken und wie weit die Entführer zum Schluss tatsächlich gehen werden, das erschließt sich erst nach und nach, bis es am Ende des Buches explosionsartig deutlich wird.
Die verwickelte Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was ihr einen besonderen Reiz und auch Spannung verleiht, obwohl sie ansonsten recht geradlinig erzählt wird. Nathalie berichtet subjektiv aus ihrer Opfersichtweise heraus, Ole aus der Sicht des getäuschten Entführers, der Wahlkampfmanager des Ministers aus seiner werbeorientierten Perspektive. Dabei erfährt man einiges über die Kräfte hinter den Kulissen der Politik, über P R-Maßnahmen und Motive, die Wahlkampfstrategen auch schon mal zu ungewöhnlichen und unmenschlichen Mitteln greifen lassen. Wer von den jugendlichen Lesern glaubte, Politik sei ein sauberes Geschäft, wird in diesem Roman eines Besseren belehrt. < I>-Ulrike Rudolph