Bücher - Autoren

Bernd-Lutz Lange

Aus der Amazon. de-Redaktion
Seine Kindheit in der D D R der frühen Nachkriegsjahre verbracht zu haben, das erzog zweifellos zu Bescheidenheit und lehrte Kreativität. Mit diesen Erkenntnissen beschließt denn auch der Kabarettist und Autor Bernd-Lutz Lange seine autobiographischen Gedanken an seine Jugend in der frisch gegründeten ostdeutschen Republik. Der Weg hin zu dieser Schlußbemerkung beginnt in Langes Geburtsjahr 1944, in dem er noch auf die Erzählungen anderer angewiesen ist. Langsam halten dann seine eigenen Erinnerungen Einzug: Prägten die Kriegszeit Bombennächte oder der Verlust von Verwandten, so wurde die Nachkriegsphase bestimmt von kindlicher Unbefangenheit im Umgang mit schwierigen Umständen. Mangel und Kompromisse bestimmten den Alltag, trotzdem gelang es den Jungen, ihren Spaß zu haben. Die Realität jedoch machte auch vor der heilen Kinderwelt nicht halt, und 1953 durften selbst Schulkinder auf dem Nachhauseweg keine Gruppen bilden - Demonstrationsgefahr wegen des Arbeiteraufstandes! Und kleinere Unebenheiten im sozialistischen Gefüge wie Kartoffelkäferepidemien oder Überschwemmungen versuchte man parteiseitens einfach den Kriegstreibern im Westen in die Schuhe zu schieben, konnten die Amis doch zielgenau aus großer Höhe die Killerkäfer auf die Kartoffeln werfen! So ziehen sich Langes in kleinen thematischen Häppchen präsentierte Reflektionen bis in die fünfziger Jahre hinein. Nett geschrieben ist das Ganze, und man muß Lange ein gutes Gedächtnis attestieren - aufgefrischt durch frühere Bekannte. Aber leider fehlt dem Buch der spritzige Humor und die Ironie, die es über die vielen anderen Nachkriegs-Erlebnisbücher hinausheben würden. So dürften sich nur diejenigen für Langes Werk begeistern können, die alte Erinnerungen auffrischen wollen - denn das kann man hier gut. Wirklich Neues jedoch gibt es kaum zu entdecken. -Joachim Hohwieler

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Seine Kindheit in der D D R der frühen Nachkriegsjahre verbracht zu haben, das erzog zweifellos zu Bescheidenheit und lehrte Kreativität. Mit diesen Erkenntnissen beschließt denn auch der Kabarettist und Autor Bernd-Lutz Lange seine autobiographischen Gedanken an seine Jugend in der frisch gegründeten ostdeutschen Republik. Der Weg hin zu dieser Schlußbemerkung beginnt in Langes Geburtsjahr 1944, in dem er noch auf die Erzählungen anderer angewiesen ist. Langsam halten dann seine eigenen Erinnerungen Einzug: Prägten die Kriegszeit Bombennächte oder der Verlust von Verwandten, so wurde die Nachkriegsphase bestimmt von kindlicher Unbefangenheit im Umgang mit schwierigen Umständen. Mangel und Kompromisse bestimmten den Alltag, trotzdem gelang es den Jungen, ihren Spaß zu haben. Die Realität jedoch machte auch vor der heilen Kinderwelt nicht halt, und 1953 durften selbst Schulkinder auf dem Nachhauseweg keine Gruppen bilden - Demonstrationsgefahr wegen des Arbeiteraufstandes! Und kleinere Unebenheiten im sozialistischen Gefüge wie Kartoffelkäferepidemien oder Überschwemmungen versuchte man parteiseitens einfach den Kriegstreibern im Westen in die Schuhe zu schieben, konnten die Amis doch zielgenau aus großer Höhe die Killerkäfer auf die Kartoffeln werfen! So ziehen sich Langes in kleinen thematischen Häppchen präsentierte Reflektionen bis in die fünfziger Jahre hinein. Nett geschrieben ist das Ganze, und man muß Lange ein gutes Gedächtnis attestieren - aufgefrischt durch frühere Bekannte. Aber leider fehlt dem Buch der spritzige Humor und die Ironie, die es über die vielen anderen Nachkriegs-Erlebnisbücher hinausheben würden. So dürften sich nur diejenigen für Langes Werk begeistern können, die alte Erinnerungen auffrischen wollen - denn das kann man hier gut. Wirklich Neues jedoch gibt es kaum zu entdecken. -Joachim Hohwieler