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Detlef Michelers

Amazon. de-Hörbuchrezension
? Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen. ? Dieser brillante Satz des Altbundeskanzlers und Kettenrauchers Helmut Schmidt charakterisiert die nüchterne, rationale, niemals der ? großen Vision? verpflichtete Art dieses großen Staatsmanns, der von 1974 bis 1982 die Geschicke der Bundesrepublik Deutschland lenkte, besser als jede lange Rede. Der freie Autor Detlef Michelers hat also gut getan, diesen Satz seinem N D R-Feature über Schmidt voranzustellen. Und er hat gut daran getan, sein Hörbuch mit einer Szene zu beginnen, die ebenfalls typisch ist für den Gegenstand seiner sehr persönlich geratenen Betrachtung: Schmidt sitzt, ketterauchend, in seinem Büro bei der ? Zeit? - und betont, dass er in all den Jahren seiner Tätigkeit bei der Hamburger Wochenzeitung keinen Vertrag unterschrieben habe. Unter Hamburgern gilt eben der Handschlag unter Ehrenmännern schon als Vertrag, und wenn Schmidt irgend etwas ist, dann ein Hamburger durch und durch. Ja, Michelers hat alles richtig gemacht bei dieser Hörfunkproduktion. Er hat die richtigen Zeitzeugen - Freunde ebenso wie Gegner - versammelt und bezeichnende O-Töne zusammengetragen. Er hat die entscheidenden Stationen aus Schmidts Leben - angefangen von seiner Frühzeit im Nationalsozialismus und seiner Liebe zu Worpswede und der dortigen Malerei über die spannenden Jahre in der hanseatischen Lokal- und der Bundespolitik bis hin zur neuen Rolle als Journalist und Herausgeber - ausgesucht. Und er hat alles mit klug gewählter Musik durchsetzt (als der Klavierspieler Schmidt noch hören könnte, war er Bach-Enthusiast und Fan der ? Goldberg-Variationen? ). So ist Helmut Schmidt. Ein deutscher Politiker trotz seines bescheidenen Titels ein kleines, handwerklich perfekt gemachtes akustisches Feature-Meisterwerk, das zu hören sich unbedingt lohnt. - Stefan Kellerer, Literaturanzeiger. de 1 C D, 63 Minuten

Jean-Paul Sartre zum 100. Geburtstag
Interviews, Erinnerungen, Gespräche, gesellschaftspolitische Einschätzungen und Träume, Sartres Krankheit, seine Blindheit, seine Leidenschaft zu arbeiten - all dies sind Themen dieses aktuellen Features über den bedeutenden Existenzialisten. Hinzu kommen Gespräche mit Zeitzeugen wie Daniel Cohn-Bendit und Rita Süssmuth. Auch Sartres heutige Bedeutung wird erörtert. Ein kaleidoskop-artiger Rückblick, der das wechselvolle Leben dieses Mannes bildhaft werden lässt.