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Elke Heidenreich

" Es war, als hätte ich zu leben vergessen. " Eine traurige Bilanz, die Betty vor den Weihnachtsfeiertagen zieht. Aber da ruft ein alter Freund an, einer aus einem früheren Leben, und lädt sie für das Wochenende ein. Kurz entschlossen bucht Betty einen Flug nach Mailand. Als Mitbringsel kauft sie Erika, ein lebensgroßes Plüschschwein. Mit ihr im Arm erregt sie Aufsehen, die Menschen werden freundlich und versöhnlich, das Leben scheint einen, wenn auch verborgenen, Sinn zu bekommen. . .

Erzählpassagen wechseln sich mit kurzen musikalischen Abschnitten ab. Russische Musikstücke von Krassilnikow, Prokofiev und Shostakovich lassen den Hörer in die drollige Ballettgeschichte "hineingleiten".
Zur Geschichte: Nurejews Hund, ein dickes, träges Tier namens Oblomow (benannt nach Gontscharows passivem Antihelden im gleichnamigen Roman) hat sein Herrchen bei einem rauschenden Fest der Pariser Boheme gefunden. Der Tänzer, der das Tier zunächst nur widerwillig aufgenommen hat, ist nach einiger Zeit mit dem gemächlichen Zeitgenossen ganz vernarrt in Oblomow. Nach Nurejews frühem Tod, landet der Hund - gemäß Nurejews Wunsch - bei einer ältlichen russischen Tänzerin, die einen ruhigeren Lebenswandel hat, als der gefeierte Ballettstar. Nach einiger Zeit beginnt Oblomow seine tänzerische Leidenschaft auszuleben. . . Als die Tänzerin ihn eines nachts bei einer Arabesque ertappt, beschließt sie, das Geheimnis dieses außergewöhnlichen Tieres zu bewahren.
Eine schöne Geschichte, ansprechend inszeniert.
Insbesondere Liebhabern des stillen Humors sehr zu empfehlen.

In der Kolumne " Also . . . ", die Elke Hewidenreich schon seit 1983 in der Zeitschrift Brigitte veröffentlicht, enthüllt die Bestseller-Autorin stets die absurde Seite des Vertrauten. Sie bürstet mit klugem Witz und Ironie scheinbar banale Alltagsthemen gegen den Strich und läßt die Leser so manches Mal mitten im Lachen überrascht und nachdenklich innehalten. Die besten Kolumnen der vorliegenden drei " Also. . . "-Bände in einer Ausgabe.

Audiobook-Rezensionen
Elke Heidenreich liest von ihr selbst ausgewählte Short Storys aus dem Band ? New Yorker Geschichten? von Dorothy Parker. Wie Elke Heidenreich begann sie als Journalistin, sie arbeitete als Theater- und Literaturkritikerin für ? Vanity Fair? , ? Esquire? und den ? New Yorker? und schrieb dann brillante, pointierte Kurzgeschichten. Dorothy Parker, die in den 20er und 30er Jahren als Inbegriff einer geistreichen, frechen und kompromisslosen Frau galt, hatte vor allem diese Fähigkeiten: beißenden Spott und eine unschlagbare Scharfzüngigkeit. Die auf diesem Hörbuch vorgetragenen Short Storys hören sich am Anfang leicht an, sie arbeiten aber unerbittlich einen zentralen Gedanken heraus. Mit den Mitteln ihrer geschliffenen Sprache bringt Dorothy Parker Schwachstellen auf den Punkt . . . und Elke Heidenreich spricht diese treffsicher, im bitterbösen Ton aus. Wenn sie die Floskel der Upperclass Lady ? So was von!? (? Aus dem Tagebuch einer New Yorker Lady) herauszischt, vermittelt sie eigentlich schon alles über das armselige Leben und Denken dieser Frau. Schwarz lackierte Nägel sind für sie eine Katastrophe. In ? Dämmerung vor dem Feuerwerk? schlüpft die Sprecherin mühelos in die Rolle der jungen naiven Frau und in die des gerissenen jungen Mannes. Die Art, wie der Gigolo sie immer wieder beruhigt, während permanent das Telefon klingelt und andere Frauen anrufen, klingt ziemlich authentisch. Am beeindruckendsten trifft Elke Heidenreich Dorothy Parkers Stil in den Texten, die das Falsch- und Verlogensein hervorheben. Ihre Interpretationen von ? Trost und Licht? und ? Vetter Larry? sind umwerfend! Sie spricht als wären die Dialoge extra für sie geschrieben. Die falschen, von sich selbst überzeugten Frauen, die nur so mit ? Schätzchen? und ? Liebchen? um sich werfen, machen am Ende alles kaputt. Tun dabei aber, als hätten sie keine blasse Ahnung. Eines von Dorothy Parkers Talent ist, dass sie ein besonderes Gespür für Dialoge hat. Die Gespräche mit einem stummen Partner, der allein in den Äußerungen des sprechenden vorkommt, zeichnen bemerkenswerte Charakterbilder. Nur mit ein paar Worten gelingen ihr glaubwürdige Porträts. Und Elke Heidenreich kann dies absolut überzeugend rüber bringen. Genial wie das zusammen passt! Dorothy Parker (1893 bis 1967) hat hervorragende Short Storys geschrieben, sie zählte zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen ihrer Zeit, sie war der Mittelpunkt der legendären Algonkin-Runde, eines literarischen Zirkels. Ihre Schlagfertigkeit und ihr beißender Spott, ihr Sarkasmus und ihre Ironie gehörten ebenso zu ihr wie ihr Engagement im Spanischen Bürgerkrieg ? sie war als Korrespondentin dort ? und das Migefühl für Minderheiten. Sie konnte erbarmungslos verletzen, war aber selbst auch verletzlich. Das Glück, nach dem sie immer suchte, fand sie nie. Sie lebte exzessiv und starb alleine in ihrem Hotelzimmer. Elke Heidenreich arbeitete beim Hörfunk und beim Fernsehen. Sie ist als Moderatorin von Talkshows und vor allem auch durch ihre Kolumne bei ? Brigitte? bekannt. Mittlerweile ist sie eine anerkannte Literaturkritikerin und erfolgreiche Buchautorin. Lesung, Spieldauer: ca. 149 Minuten, 2 C Ds. Mit Booklet. - culture. text