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Ernst Jandl

Über 100 Gedichte, ausgewählt von einem Freund und Kenner: die irren und die schönen, die rinken und die lechten, die findigen und die flottschen. " Ein Vitalitätswunder der Verskunst. " Jochen Hieber, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Gedichte, davon war Jandl überzeugt, müssen gehört und nicht nur gelesen werden. Der beste Interpret seiner Gedichte war er selbst. Unweigerlich wird man in den Bann seiner scharf intonierenden und punktgenauen Stimme gezogen. Jandl befreit seine Sprache von der Last grammatischer Vorgaben, analysiert, seziert und zerfetzt die Wörter und Silben. Ein unvergessliches und faszinierendes Hörerlebnis.

Ein Bilder- und Sammlerbuch: Ein Gedicht des Sprachspielers und Worterfinders Ernst Jandl, kombiniert mit den farbenfrohen und gleichzeitig klaren Zeichnungen Norman Junges. In dem mit dem Bologna-Ragazzi-Preis sowie dem, von Radio Bremen und der < I> Zeit vergebenen, " Luchs" ausgezeichneten < I> Fünfter sein geht es eigentlich ganz banal um einen Arztbesuch und das unruhige Gefühl beim Warten im Vorzimmer. Ein Patient nach dem anderen wird behandelt, man selbst rutscht in der Warteschlange unaufhaltsam nach vorne.
Was die sparsamen Worte nur andeuten, illustrieren die ausgefeilten, ebenso einfühlsamen wie witzigen Zeichnungen. Der Einsatz von Licht und Schatten, das Mienenspiel der ungewöhnlichen Patienten, die behobenen Krankheiten und, last but not least, die Darstellung des Onkel Doktors machen das Bilderbuch zu einem künstlerisch ansprechenden Sammlerstück. Außerdem ist es bestens dazu geeignet, auch schon ganz kleine Kinder spielerisch auf den Arztbesuch vorzubereiten.
Das harmonische und kreative Zusammenspiel von Jandl-Texten und Junge-Bildern kann auch bei folgenden Titeln genossen werden: Antipoden. Auf der anderen Seite der Welt und Immer höher. < I>-Kathrin Rüstig

Aus der Amazon. at-Redaktion
Viele der Gedichte oder zumindest Zitate des österreichischen Lyrikers und Sprachkünstlers Ernst Jandl sind Allgemeingut geworden. Das Gedicht < I>ottos mops zählt dazu. Selbst auf einer C D-R O M, an der Jandl noch mitarbeiten konnte, taucht der kleine kugelige Hund auf. Jetzt gibt's < I>ottos mops auch als köstliches Bilderbuch mit einfühlsamen und witzigen Illustrationen von Norman Junge, der schon einige Gedichte Jandls in seine Bilder übersetzte. In diesem Fall setzt er diese scheinbaren Kinderreime elegant um, ohne platt oder kindisch zu sein. Es sind nicht viele Seiten, die man durchzusehen hat, trotzdem sorgt dieses Buch für ordentlichen Genuss. Die Kombination von Text und Bild steht hier für ein gelungenes Projekt, das keine Altersgrenzen kennt. Nur auf den ersten Blick ist es ein harmloses Bilderbuch für Kinder. Auf alle Fälle werden Kinder sich an den tollen Sprüngen des kleinen Mops erfreuen und Erwachsene auch immer mal wieder einen Blick riskieren. Und gemeinsam kann man herzlich über den Mops lachen. Manchmal, wie in diesem Fall, ist es einfach gar nicht nötig, viele Worte zu verlieren, um eine ganze Geschichte zu erzählen. Man kann den kurzen Text auf mehrere Weisen lesen, als gelungene Sprachartistik eines Avantgardekünstlers mit anarchischem Witz oder einfach als lustiges Wortspiel. Er ist für Menschen aller Altersstufen ganz einfach zu verstehen: Otto hat einen Mops und der pariert einfach nicht. Und was macht Otto? Herausgekommen ist mehr als nur ein Bilderbuch und mehr als nur eine Textdarstellung, nämlich ein Buchkunstwerk der feinen Art. < I>-H. Steinfelt
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Jandls Briefe aus dem Krieg - ein sensationeller Fund.
Im Juni 2005 jährt sich Jandls Todestag zum fünften Mal. Im August wäre er 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass werden zum ersten Mal sämtliche Briefe veröffentlicht, die Ernst Jandl als Soldat als Kriegsgefangener an seinen Vater geschrieben hat. Diese Mitteilungen eines jungen Mannes sind das einzigartig erschütternde Dokument eines Dichters, der überleben will und der mit Erfahrungen konfrontiert wird, die sein Schreiben für den Rest seines Lebens prägen werden.
Am 30. Juli 1943 schickte Ernst Jandl den ersten Brief an seine " Lieben Eltern, Brüder und Großeltern". Diesem Brief folgten viele weitere, den letzten sandte er Anfang August 1946 aus einem Lager in Stockbridge, kurz bevor er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde. In dem vorliegenden Buch kann zum ersten Mal in Jandls privater Korrespondenz nachgelesen werden, wie er den Krieg erlebt und überstanden hat, jene Zeit, die wie keine andere tiefe Spuren in seinem Werk hinterließ. Ernst Jandl hat als junger Mann damals, knapp achtzehn Jahre war er alt, als er die Uniform überstreifte, keineswegs seine Person abgelegt. Gedichte waren für ihn bereits ein Lebensstoff, den er so dringend benötigte wie Zigaretten und Alkohol, obwohl er in diesen Jahren als Dichter noch nicht zum Schreiben gefunden hatte. Ihn beschäftigte aber auch das Leben, das er in Wien zurücklassen musste und das ihn, sollte er den " Wahnsinn des Kriegs" überstehen und nicht als " Kanonenfutter" enden, in Wien wieder erwarten könnte: ein Studium, Beruf, eine Freundin vielleicht . . . Dabei rückt eine Figur, die in der Beschäftigung mit dem Werk von Ernst Jandl bisher allenfalls am Rande eine Rolle spielte, in das Zentrum der Aufmerksamkeit: der Vater. Mit diesem weichen, der Familie zugewandten und in seinem Beruf komplett erfolglosen Mann beschäftigt sich Jandl insgeheim in seinen " Briefen an den Vater" - eine Figur, die entgegen allem Anschein für sein Schreiben genauso wichtig war wie seine Mutter. Nach der Lektüre dieser in ihrer Bedeutung für Jandls Sicht auf die Welt fundamentalen Briefe wird man sein Werk in neuem Licht sehen.