Bücher - Autoren

Kurt Tucholsky

Für alle, die Geschichten lieben
Tucholsky hatte ein Faible für gut gemachte Geschichten. Der Band konzentriert sich auf das vielgestaltige erzählerische Werk. Die Auswahl beginnt mit " Rheinsberg" und endet mit " Gripsholm", den beiden ewig jungen Bestsellern von 1912 und 1931. Dazu gibt es eine Fülle pointierter Texte - erheiternd und immer überraschend wie die Geschichten um Herrn Wendriner und das Lottchen, " Kreuzworträtsellösen mit Gewalt" oder " Ein älterer, aber leicht besoffener Herr".

Wie viele Worte sich für die Liebe auch finden lassen, eines trifft sie mit Sicherheit niemals: geradlinig. Die Wege der Liebe sind verschlungen und rätselhaft, selten "vernünftig" und niemals vorhersehbar. Wer könnte ihren Zauber und zugleich ihre Doppelnatur - den Abgrund, der dem Höhenflug innewohnt, den Rausch, der aus tiefster Verzweiflung folgt - besser beschreiben als Oscar Wilde, der begnadete Erzähler und Meister ironischer Aphorismen. Sein hinreißendes Liebesmärchen " Die Nachtigall und die Rose" interpretiert Uwe Friedrichsen auf diesem Hörbuch in unnachahmlicher Weise. Auch in der originellen Erzählung " Kleiner Scherz" von Anton Čechov, gelesen von Walter Sittler, nimmt die Liebe überraschende Wendungen. Träumen die " Eisbären" von Marie Luise Kaschnitz auch von der Liebe? Die Antwort erfahren wir von Sophie von Kessel, die dieser außergewöhnlichen Liebesgeschichte ihre Stimme gibt. Und Rolf Zacher schwärmt gemeinsam mit Kurt Tucholsky von einer "schönen Dänin". Alle vier Liebesgeschichten sind mit wundervoller Musik unterlegt.

Das Lenzsymptom zeigt sich zuerst beim Hunde, dann im Kalender und dann in der Luft, und endlich hüllt auch Fräulein Adelgunde sich in die frischgewaschene Frühlingskluft.
Ach ja, der Mensch! Was will er nur vom Lenze? Ist er denn nicht das ganze Jahr in Brunst? Doch seine Triebe kennen keine Grenze dies Uhrwerk hat der liebe Gott verhunzt.
Der Vorgang ist in jedem Jahr derselbe: man schwelgt, wo man nur züchtig beten sollt, und man zerdrückt dem Heiligtum das gelbe geblümte Kleid - ja, hat das Gott gewollt?
Die ganze Fauna treibt es immer wieder: Da ist ein Spitz und eine Pudelmaid die feine Dame senkt die Augenlider, der Arbeitsmann hingegen scheint voll Neid. Durch rauh Gebrüll läßt sich das Paar nicht stören, ein Fußtritt trifft den armen Romeo mich deucht, hier sollten zwei sich nicht gehören. . . Und das geht alle, alle Jahre so.