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Bücher - Autoren

Wladimir Kaminer

 
 - Wladimir Kaminer, Vitali Konstantinov
Taschenbuch:Ich bin kein Berliner: Ein Reiseführer für faule Touristen
Autor:Wladimir Kaminer, Vitali Konstantinov, Ausgabe vom 12. März 2007, Verkaufsrang 1696
 
Ich bin kein Berliner Ein - Wladimir Kaminer unter  
Sicher, Wladimir Kaminer, der Deutsche russisch-jüdischer Abstammung, der mit dem Buch Russendisko und der gleichnamigen Partyreihe international bekannt wurde, ist weder in Berlin geschweige denn in Deutschland geboren noch besitzt er den typische Berliner Schnauze. Demnach ist er tatsächlich kein Berliner, auch wenn er seit 1990 dort lebt. Andererseits verkörpert er mit seinen kreativen Ideen, seinem Humor und seiner ganzen Lebenseinstellung das Berlinerische der Gegenwart so wie kein Anderer. Demnach ein echter Berliner also.
Letzte Zweifel, ob Kaminer einer ist, der sich in Berlin auskennt, verfliegen, wenn man die 33 heiteren Kurzkapitel liest, denn die zeugen von einer echten Ortskenntnis. In jeder Episode erzählt er eine kleine Geschichte rund um ein Thema oder einen Ort, den man als Nicht-Berliner durchaus einmal besuchen sollte - als Berliner sowieso. Eine kurze Auswahl: Welchen Unterschied gibt es zwischen Ost- und Westberliner Steuerberatern? Wo kriegt man zehn Kilo Bananen für 50 Cent und mit etwas Glück noch einen Opel Kadett obendrauf? Und was machen eigentlich die Tschuktschen, Berlins kleinste Minderheit? Wie so meist bei Kaminer sind die Pointen sehr schön gesetzt, wer nicht zumindest schmunzelt, hat sich entweder am Kaminerschen Stil sattgelesen oder ist gerade einfach nicht in der Stimmung.
Doch es geht nicht nur um spaßige Anekdoten. Denn bei " Ich bin kein Berliner" kommt noch der reisepraktische Aspekt dazu. Am Ende jeden Kapitels und hinten im Buch finden sich sämtliche Adressen zu den Orten sowie einige Informationen zu ihnen. Wer die beherzigt, kann wahrlich kein fauler Tourist sein, denn allein die Tippsammlung erstreckt sich über 35 Seiten. Fazit: Ein schönes Beispiel, wie es gelingt, einen Reiseführer einmal anders, als Geschichtenband, zu gestalten und dennoch einen konkreten Nutzwert zu schaffen. Ob dieses Konzept auch für andere Städte gelingen kann? Nur, wenn sich adäquate Autoren finden lassen - das wird nicht so einfach sein. - Christian Haas

Russendisko - Wladimir Kaminer
Taschenbuch:Russendisko
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 1. Juli 2002, Verkaufsrang 2795
 
Russendisko - Wladimir Kaminer unter  
Als sich im Sommer 1990 die Ära Gorbatschow ihrem Ende zuneigt, Putin noch lange nicht Präsident, sondern K G B-Schlapphut ist und Helmut Kohl nach dem Mantel der Geschichte langt, beschließt der 23-jährige Moskauer Wladimir Kaminer, sein Leben zu ändern. " Go west", lautet die Parole - doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Ticket nach Ost-Berlin schlappe 96 Rubel kostet und man kein Visum benötigt? So schlüpft Kaminer in den himmelblauen Sonntagsanzug und setzt sich mit seinem Freund Mischa, einer Stange russischer Zigaretten sowie einer Flasche Wodka der Marke " Lebewohl" in den Zug. Do swidanija! Nur 48 Stunden später treffen die beiden mit Brummschädel in Berlin-Lichtenberg ein: " Die ersten Berliner, die wir kennen lernten, waren Zigeuner und Vietnamesen. Wir wurden schnell Freunde. "
Die Tage im Plattenbau-Ausländerheim von Marzahn sind längst vorbei. Heute gehört der D J, Autor und Theatermann Wladimir Kaminer zu den Szene-Stars des neuen Multi-Kulti-Berlin: Die " Berliner Seiten" der F A Z drucken seine Texte ebenso gern wie die untergangsbedrohte taz, beim S F B moderiert er eine eigene Sendung ( Wladimirs Welt). Im Kaffee Burger, das sich nach der Übernahme durch den Prenzlauer-Berg-Poeten Bert Papenfuß zur kuschligen Party-Location wandelte, zelebriert Kaminer einmal im Monat seine berüchtigte " Russendisko" - Völkerverständigung und proletarischer Internationalismus, einst von Wladimir Iljitsch Lenin gepredigt, werden auf der engen Tanzfläche geübt, dazu wirft ein Videobeamer alte sowjetische Zeichentrick- und Kriegsfilme an die Blümchentapete.
Russendisko hat Kaminer auch seine erste Buchveröffentlichung genannt: 50 Erzählungen aus einem Berliner Alltag, den die üblichen Verdächtigen aus der " Paris Bar" nur vom Hörensagen kennen. Wer hier überleben will, muss wandlungsfähig sein: Die Türken im Imbiss nebenan erweisen sich als Bulgaren, den biederen Beamten vom Arbeitsamt trifft man abends in der Schwulenbar - und selbst die vietnamesischen Zigarettenhändler sind nicht viel mehr als ein medial erzeugtes Klischee: Sie kommen mehrheitlich aus der inneren Mongolei. Kaminers Helden haben alle Hände voll zu tun, sich zwischen den Fallstricken des Asylrechts, Liebeshändeln und obskuren Jobs durch den Großstadtdschungel zu hangeln. Da ist der Slawistikstudent Sascha, der als Tellerwäscher im australischen Krokodilsteakhaus jobbt; da ist der " Radiodoktor" aus der Ukraine, der den Berliner Russen erklärt, was man gegen Pickel tun kann: " Die sagen Clerasil, aber ich kann mich noch gut erinnern, Benzin tut es auch. " Die Damen vom russischen Telefonsex (" Mach deine Hose auf, wir nostalgieren zusammen!") dürfen ebensowenig fehlen wie der namenlose Asylbewerber, der sich, von der Polizei verfolgt, beim rettenden Sprung aus dem Fenster an einem R E P-Plakat (" Mut zur Wahl - wähle national!") abseilt.
Wer Kaminer bei all dem für einen plumpen Possenreißer und Zyniker hält, hat nichts begriffen. Der Mann kann nicht nur genau beobachten - er liebt sie, seine skurrilen Großstadtindianer, die wohl vom Leben gebeutelt, aber nie ohne Hoffnung sind. Und, mal ehrlich: Wer, wie Kaminer, nicht nur deutsch schreibt, sondern unsere komplizierte Sprache mit der sowjetischen Fibel Deutsches Deutsch zum Selberlernen gepaukt hat - der kann kein schlechter Schriftsteller, ach was: Der kann kein schlechter Mensch sein. Also: Kaufen Sie Kaminer! Und tun Sie, was ein russischer Berlin-Reiseführer seinen Lesern als ultimativen Kick empfiehlt: " Hissen Sie Ihre ganz persönliche Flagge auf dem neuen Reichstag - Berlin erleben und erobern!" -Niklas Feldtkamp
Wladimir Kaminer ist ein Russe am Prenzlauer Berg. Nach Berlin gekommen ist er 1990 in den Freudezeiten der Perestroika und auch nur, weil er mal den Westen sehen wollte, keine Bekannten in San Francisco hatte (wie Michail Gorbatschow) und sich ohne Reisepass auch einfach nichts anderes anbot. Nun ja, "zum Spaß" und "aus Neugier" ist er dann einfach da geblieben - zum Glück, denn der studierte Moskauer Dramaturg und sich nicht immer allzu ernst nehmende "russische Intellektuelle" ist heute eine dieser Kulturpersönlichkeiten, die den frischen Wind in die Stadt gebracht haben, der dort heute an allen Ecken heftigst weht.
Russendisko ist Kaminers erster Erzählungsband und er liest selbst mit wunderbar russisch-gebrochener Zunge daraus vor: Von unmotivierten Wohnungsbesetzungen, jugoslawischen Hexen (mit horrenden Honoraren), verrückten Sinti und Roma aus Marzahn, die gern mit Autos gegen Bäume fahren, und dann war da auch noch dieser Künstlerfreund, aus dessen Meißel fast das Holocaust-Mahnmal entstanden wäre (und dann auf einer Erotik-Messe in Hamburg ein großer Erfolg wurde).
Wladimir Kaminer erzählt vom ganz normalen Blues und Alltag vor seiner Haustür. Die kleinsten Geschichten sind dabei die größten und so richtig ernst wird es noch nicht einmal dann, wenn der Autor seinem herrlich urrussischen, fatalistischen Schwermut freien Lauf lässt.
Berlin ist im Aufbruch, sagt man. Wenn man Kaminer liest, erahnt man, was damit wohl eigentlich gemeint sein sollte: Der Aufbruch führt ins Chaos und hat viele schöne Begleiterscheinungen. Willkommen in Absurdistan. . . die nächste Tram fährt direkt dorthin. Berliner, lest dieses Buch, so kennt Ihr Eure Stadt noch nicht! Und Nicht-Berliner, packt vorher schon mal Eure Koffer! Darauf einen Wodka, "meine kleinen Freunde"!
Russendisko ist auch als Audiobuch auf 1 Kassette erhältlich. -Wolfgang Tress

Salve Papa! - Wladimir Kaminer
Buch:Salve Papa!
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 18. Aug. 2008, Gebunden, Verkaufsrang 146668
 
Salve Papa! - Wladimir Kaminer unter  

 - Wladimir Kaminer
Taschenbuch:Schönhauser Allee
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 1. Dezember 2001, Verkaufsrang 21290
 
Schönhauser Allee - Wladimir Kaminer unter  
Ich finde nie eine Frau, jammert Wladimirs Freund. " In den Schönhauser Arkaden findest du alles", erwidert Herr K. trocken, den Werbeslogan der großen Shoppingmall zitierend. Und es stimmt ja auch: Ostberlin ist ein Paradies für Alltagsethnologen.
Deren derzeit berühmtester ist Wladimir Kaminer, Betreiber der Russendisko im Café Burger, direkt neben dem Club der polnischen Versager in der Torstraße. Von der geht die Schönhauser Allee ab, und spätestens ab der Eberswalder Straße hat die es in sich. Neben Fahrradläden und Fielmann-Filialen finden sich Bistros à la By Andy's und Spielhöllen, die Pure Freude heißen. Dazwischen eine bunte Mischung aus Billigläden, Dönerbuden und vietnamesischen Gemüsehändlern.
Überhaupt, die Vietnamesen: Sie kochen und waschen den ganzen Tag, wenn sie zu Hause sind (und nicht gerade Feuerwerkskörper abbrennen) - und wenn sie im Laden stehen, besänftigen sie ihre wählerische deutsche Kundschaft, die sich nicht zwischen Apfel A und Apfel B entscheiden kann, mit dem Killersatz " Vielleicht lieber diesen? "
Dann gibt es natürlich die Russen. Von denen kennt Kaminer, wen wundert's, eine ganze Menge. Zum Beispiel Namensvetter Wladimir, der Herrn K. in fast allen Punkten ähnelt, außer, dass seine Frau brünett ist und er neuerdings kein Fleisch mehr isst. Wegen der Geschichte mit dem Wildschwein. Oder Alex, der Spion vom Kollwitzplatz. Und Erik, der in der der "ersten und wahrscheinlich auch einzigen" aserbeidschanischen Heavy-Metal-Band spielte, bevor es ihm in Baku zu heiß wurde und er ins gemütliche Berlin flüchtete. Sie alle stolpern durch die bunte Warenwelt des Ost-Westens und wissen zum Glück nicht, dass sie die Speerspitze der multikulturellen Gesellschaft sind.
Die Lakonie, mit der Kaminer Alltagsbeobachtungen und skurrile Begegnungen zum Besten gibt, wird durch seinen umwerfend-unbewegten Vortragsstil und den charmanten Akzent noch unterstrichen. Diese Geschichten muss man einfach hören! Schade nur, dass das Audiobook nur 13 der ursprünglich 48 kurzen Geschichten versammelt. < I>-Axel Henrici
Lesung, Spielzeit: 65:55 Minuten.

 - Wladimir Kaminer
Taschenbuch:Es gab keinen Sex im Sozialismus: Legenden und Missverständnisse des vorigen Jahrhunderts
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 9. Februar 2009, Verkaufsrang 12885
 
Es gab keinen Sex im - Wladimir Kaminer unter  
Das Vorurteil, dass es im Sozialismus keinen Sex gegeben haben soll, verdankt sich einem Fehler in der Kommunikation zwischen den U S A und den Russen. Auf seiner Doppel-C D Es gab keinen Sex im Sozialismus leistet Wladimir Kaminer hier Aufklärung. Einstmals habe Apple-Chef Steve Jobs versucht, über eine Kombination überlebensgroßer Bildschirme eine so genannte Telebrücke zwischen den Nationen zu spannen. Aber die Vertreter vor den Kameras auf amerikanischer Seite seien allesamt als Jugendliche verkleidete C I A-Agenten gewesen, die ihre sowjetischen Gesprächspartner hätten lächerlich machen wollen, heißt es bei Kaminer. Und eine Dame mit "komplizierter Frisur" habe die Antwort auf deren Frage, ob es Sex im Sozialismus geben würde, schlichtweg verhaspelt. Dabei gab es massenweise Sex in der Sowjetunion, darunter auch " Sex im Weltraum und in der Landwirtschaft".
" Die Telebrücke" ist ein eröffnendes Highlight der C D. Es gibt aber auch schwächere Stücke auf Es gab keinen Sex im Sozialismus. Bei der Erinnerung daran, dass die neunziger Jahre ja vor allem jene waren, in denen massenweise unbekannte Flugobjekte herumschwirrten und Nessi ausgerechnet immer dann seinen Kopf aus dem Wasser streckte, als niemand der anwesenden Touristen einen Film in der Kamera hatte, kann man nicht einmal nostalgisch schmunzeln ? zumal auch die Auflösung der Geschichte nicht überzeugt. Aber Tracks wie " Unbekannte fliegende Objekte? sind auf Es gab keinen Sex im Sozialismus eher selten. Ansonsten ist die Doppel-C D rundherum gelungen ? sowohl was die skurrilen autobiographischen Reminiszenzen angeht (" Liebesbriefe"), als auch als Erinnerung an eine Zeit, in der der Eiserne Vorhang noch nicht gefallen war.
Und noch etwas macht Es gab keinen Sex im Sozialismus, wieder einmal, unwiderstehlich: das ist die Vorlesestimme des Autors Wladimir Kaminer selbst. Wie er seine eigenen Texte mit der ihm eigenen, dem russischen Akzent geschuldeten Betonung vorträgt, ist einfach wunderbar. Kaminer ist eine echte Audiobrücke. Mehr kann man für die Völkerverständigung nicht tun. - Stefan Kellerer
2 C D, ca. 120 Minuten

Ich mache mir Sorgen, Mama - Wladimir Kaminer
Taschenbuch:Ich mache mir Sorgen, Mama
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 20. März 2006, Verkaufsrang 29269
 
Ich mache mir Sorgen, Mama - Wladimir Kaminer unter  
Für Mein deutsches Dschungelbuch ist Wladimir Kaminer kreuz und quer durchs Land gereist. Jetzt ist er wieder in Berlin und berichtet von kuriosen Alltäglichkeiten links und rechts der Schönhauser Allee und dem Dasein als Familienvater.
Da gibt es für " Das sexuelle Leben der Marfa K. ", einer Siamkatze, ebenso Raum wie für Sohn " Sebastian und die Ausländerbehörde" oder den liebenswert zynischen Vater, "der, obwohl schon seit über zehn Jahren in Deutschland, immer noch nicht gelernt hat, ohne Grund zu saufen". Und nicht nur, wenn Besuch aus Russland kommt, bietet sich ein Vergleich zwischen Ost-Berliner und osteuropäischen Gepflogenheiten an, zum Beispiel was die " Service-Mentalität" oder Gesundheitsfragen betrifft: Russen wollen beim Arzt "kein ' Kardiogrammchen' und keinen ' Kommen-Sie-morgen-wieder'-Unsinn hören, sondern fordern ihre ultimative Heilung - sofort. "
Inzwischen unter dem Namen Kamjenier offiziell eingebürgert (" Deutscher Pass" - fast schon eine Reportage), spielt der Russen-Deutsche natürlich weiterhin mit dieser doppelten Perspektive und mit der deutschen Sprache, für ihn "eine Art Lego-Baukasten, in dem alle Teile zueinander passen". Klein und bunt wie Lego-Gebilde sind auch die Geschichten, die oft eher Glossen sind und den roten Faden ebenso zuverlässig verlieren wie Kaminers Balkonblumen den Kampf gegen " Die Raubpflanze". Längst nicht alles passt zueinander, trotzdem bereichert < I> Ich mach mir Sorgen, Mama Kaminers Kiez-Kosmos um einige neue funkelnde Mosaiksteine.
Die literarischen Fünf-Minuten-Terrinen sind ideale U-Bahn-Lektüre, am besten in der Hörbuchversion. Achten Sie aber bitte in jedem Fall auf Ihre Umgebung: Kaminer-Figuren gibt es auch in Kiel, Dortmund oder Mannheim. Mit etwas Glück trifft man sogar ein Pendant zu seiner persönlichen " Miss Prenzlauer Berg". < I>-Patrick Fischer
Wladimir Kaminer selbst trägt seine Alltagsgeschichten vor - und das ist ohne Zweifel ein echter Gewinn! Mit seinem russischen Akzent werden die Beobachtungen aus Berlin oder, in der Erinnerung, aus Moskau glaubwürdig und sehr lebendig. Egal, ob er von seinen Erfahrungen mit den U-Bahn-Kontrolleuren, die ihm als Versuchskarnickel beim Erlernen der deutschen Sprache dienten, oder vom " Geologenlied", das die Oma während ihres dreimonatigen Aufenthalts in Berlin den Kindern Sebastian und Nicole vorsingt, erzählt, all die amüsanten und leichtfüßigen Short Stories kommen durch seine Stimme richtig gut rüber. Kaminers ungefilterter Blick z. B. auf die Wundergläubigkeit der Russen - regelmäßig bekommen er und seine Familie aus dem Osten Mittel, die alles können, geschickt, oder auf die Bildungssituation in Deutschland, die ihn dazu bringt eine Vorschule für seine Kinder einzurichten, gepaart mit seiner lakonischen, manchmal naiv klingenden Erzähltechnik machen diese Geschichtensammlung zu einem witzig-amüsanten Hörbuch.
Seit der Russendisko zählt der 1967 in Moskau geborene Wladimir Kaminer zur jungen deutschen Literaturszene. Als er Anfang der 90er Jahre nach Berlin kam, konnte er das Leben, wie es sich um den Alexanderplatz und den Prenzlauer Berg abspielte, life beobachten. Er fing an zu schreiben. Mit den Büchern Militärmusik, Reise nach Trulala oder auch mit
Mein deutsches Dschungelbuch stieg der Schriftsteller mehr und mehr in der Gunst des Publikums. Neben dem Schreiben hat Kaminer eine wöchentliche Sendung beim S F B4 Radio Multikulti und eine Rubrik im Z D F-Morgenmagazin; nicht zu vergessen seine mittlerweile legendären Russendisko-Veranstaltungen.
Lesung ausgewählter Geschichten, Spieldauer: ca. 120 Minuten, 2 M C. Auch erhältlich als C D. -culture. text

Mein Leben im Schrebergarten - Wladimir Kaminer
Buch:Mein Leben im Schrebergarten
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 1. Oktober 2007, Gebunden, Verkaufsrang 33576
 
Mein Leben im Schrebergarten - Wladimir Kaminer unter  
Ob ihm die Kritik nun den "berufsjugendlichen Russenschelm" vorhält, ihn bezichtigt, seine "unprätentiöse Lakonie" liefe allmählich Gefahr, "zur Manier" zu werden, er habe gar seine Unschuld verloren -, Wladimir Kaminer kann dies alles ziemlich piepegal sein. Der Mann mit dem gespielt naiven Blick auf den Wahnsinn des Alltags ist längst zur festen Satiregröße herangewachsen. Und solange der Vielschreiber auf solch urdeutsche Tümeleien stößt wie eine Laubenpieperkolonie mit dem fast schon drohend programmatischen Namen " Glückliche Hütten? , solange sein irritiertes Auge auf pralle deutsche Hintern fällt, deren gebückte Besitzer die heimische Scholle liebevoll wenden -, solange wird auch Kaminers satirische Futterkrippe stets randvoll sein.
Allzugerne hätte es der gärtnerisch unbeleckte Autor beim distanzierten Blick durch Buxus und Taxus belassen. Wäre da nicht Olga gewesen, die eigene Frau, die partout ihre Erinnerungen ans großmütterliche Gärtlein im tschetschenischen Grosny wieder aufleben lassen wollte. Dass die Übernahme von Parzelle 118 durch die Kaminers zu einem Stück Realsatire entgleitet, wundert bei diesem Autor nun wirklich niemanden mehr. Ebensowenig wie die Tatsache, dass beim Selbstversuch " Glückliche Hütten" nach nur zwei Monaten Kleingärtnerei gegen so ziemlich alle Paragraphen des Bundeskleingartengesetzes, der Baumschutzverordnung, des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, sowie der Abfall und Biotoilettenverordnung verstoßen wurde. Kaminer-Freunde wissen längst, dass solch erwartbare Gags zum ehernen Humorgesetz des Exilrussen gehören.
Ob man nun mit Parzellennachbar Günther Grass (natürlich nicht jenem, hihi!) das W M-Spektakel " Deutschland, ein Sommermärchen" parzellenübergreifend erleiden muss; ob man sich auf Sinnsuche mit dem amerikanischen Naturburschen und Einsamkeitsfreak Henry Thoreau begibt, dem natürlich ein weitaus grandioseres Rückzugsgebiet zur Verfügung stand; Kaminers Schrebergartenjahr trug ergiebige Früchte, die Fans werdens ihm erneut danken. Auch wenn Elke Heidenreich etwas kleinlaut anmerkt, dass es fast schon ein wenig peinlich geworden ist, Kaminer immer noch gut zu finden. Es gibt weitaus Peinlicheres, ihr Gartenzwerge! < I>- Ravi Unger

 - Wladimir Kaminer
Taschenbuch:Militärmusik: Roman
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 1. Juni 2003, Verkaufsrang 29364
 
Militärmusik - Wladimir Kaminer unter  
Wladimirs Welt
" Nie etwas ausdenken, sondern dem Leben vertrauen" - das war der erste Leitsatz des Wladimir Kaminer, als er uns mit dem herzerfrischend komischen Debütband Russendisko in den Alltag seines weit verzweigten Berliner Freundeskreises entführte. Was aber, so mag sich Kaminer gefragt haben, sind elf Jahre Leben im Nachwende-Berlin gegen 23 in der Sowjetunion? Kein Wunder also, wenn der 1967 - im Jahr der Jubelparaden zum 50. Jahrestag der großen Sozialistischen Oktoberrevolution - Geborene erneut das tut, was er am besten kann: Kaminer erzählt sein Leben als Schelmengeschichte eines anarchischen Taugenichts, als moderne Schwejkjade.
Dass die Grenze zwischen Realität und Fiktion manchmal sehr dünn ist, muss der Dampfplauderer schon als A B C-Schütze erfahren - als " Politinformator" seiner Klasse erfindet er mit Hilfe vergilbter < I> Prawda-Exemplare haarsträubende Tagesnachrichten und darf, als die Sache auffliegt, nicht in den Jugendverband Komsomol eintreten. Kein schlechter Start für ein Leben als Outcast, doch es kommt selbstredend noch besser: Ob als Praktikant am Moskauer Majakowski-Theater, als Begleiter eines Rindertransports ins ferne Samarkand, als Parkwächter oder als Organisator von Undergroundkonzerten in winzigen Privatwohnungen - stets ist Wladimir Sand im Getriebe der sowjetischen Volkswirtschaft - und den wegen ihrer stets matschbekleckerten hellen Sakkos als " Birkenmänner" verspotteten K G B-Praktikanten der Abteilung " Jugendverfolgung" ein Dorn im Auge. Dass ein Mathias Rust mit seiner Cessna auf dem Roten Platz landen konnte, verwundert heute niemanden mehr - natürlich ist es Wladimir, der zu dieser Zeit seinen Wehrdienst in einer Moskauer Luftabwehr-Einheit versieht (und nach dem Rust-Fiasko immerhin zum "stellvertretenden Vergnügungsorganisator" befördert wird).
So zeigt uns das Kaminersche Kuriositätenkabinett gleichsam im Zeitraffer und von unten den Zusammenbruch des sowjetischen Riesenreichs. Das "harte sozialistische Ei, dass seit Jahrzehnten im kochenden Wasser des kalten Krieges vor sich hin gebrodelt hatte" bekommt zunehmend Risse; Gorbatschows Perestrojka beschert dem Land am Ende zwei neue Spielzeuge: Business für die Väter, Freiheit für die Söhne. Am Tag des Abschieds von der Heimat, das Ticket nach Berlin in der Tasche, bietet sich unserem Helden in der Moskauer Bahnhofshalle ein Bild mit Symbolcharakter: Lenin-Statuen aus Bronze, Marx-Köpfe in Gips, weder bestellt noch abgeholt. " Keiner kümmerte sich um die Denkmäler, niemand wollte sie haben. Zusammen stellten sie ein neues Monument dar: Revolutionäre auf Reisen. Versteinert vor Wut. " Wahrscheinlich muss man aus Bronze oder Gips sein, um dem Charme des tolldreisten Geschichtenerzählers Kaminer nicht zu erliegen. Einen doppelten Wodka Putin für den Autor, bitte! Auf die Gesundheit! Und auf das Leben. < I>-Niklas Feldtkamp
Ein Buch von Wladimir Kaminer würde ich nicht lesen. Weil es einfach zu schade wäre, diesen Autor und seine Texte nicht zu hören. Der schwere, kehlige russische Akzent, der ihm auch in elf Berliner Jahren glücklicherweise nicht abhanden kam, ist so etwas wie sein Markenzeichen. Und er steigert die Komik dieser absurden Geschichten über eine Jugend im real existierenden Sozialismus und während der letzten Jahre der Sowjetunion beträchtlich.
Von den sieben Erzählungen aus < I> Militärmusik fehlen auf dem Audiobook leider drei - zu hören sind: " Sozialistische Erziehung", " Tiertransport", " Die Läuse der Freiheit" und " Der Fahneneid". Was neben ein paar alten Fotos aus Kaminers Wehrdienstzeit nicht fehlt, und auf einer C D, die < I> Militärmusik heißt, auch nicht fehlen dürfte - ächte russischää Militärmjusick: Jeweils am Anfang und am Ende der beiden C Ds erschallen zackige Märsche und stimmungsvolle Soldatenchöre - das Tüpfelchen auf dem I. Spassiba, Wladimir, Spassiba! < I>-Christian Stahl
Spieldauer: ca. 152 Minuten, erhältlich auf 2 C Ds oder auf 3 M Cs.

Mein deutsches Dschungelbuch - Wladimir Kaminer
Taschenbuch:Mein deutsches Dschungelbuch
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 12. September 2005, Verkaufsrang 31185
 
Mein deutsches Dschungelbuch - Wladimir Kaminer unter  
Kaum zurück von der Reise nach Trulala, einem Seelentrip tief ins russische Fernweh, durchstreift der pfiffige Russe nun forschergleich seine neue Wahlheimat. Als Moskauer Großstadtpflanze aufgewachsen, bekennt Kaminer reumütig zerknirscht, während den Jahren seines Aufenthaltes in Deutschland außer Berlin noch nichts gesehen zu haben. Die Stunde der deutschen Provinz und des Regionalexpresses schlug und Wladimir Kaminer kam, sah - und notierte!
Gleich im süddeutschen Raum findet sich ein desorientierter Bahnkunde auf einer dschungelhaften Nebenstrecke wieder. Die Stationsdurchsagen erfolgen durch einen offensichtlich Maultaschen kauenden Lokführer, dessen Dialekt selbst den deutschkundigen Kaminer tief russisch anmutet. Erst der " Weikersheimer Quittenschnaps" am Zielort stellt verloren gegangene Vertrautheit schnell wieder her. Im weltoffenen Tübingen kündigt ihn das Schwäbische Tageblatt mit der historisch problematischen Grußformel " Der Russe kommt!" an. Auch die sich anschließende Diskussion mit dem wissbegierigen Chefredakteur über Russlands Verhältnis zu Hölderlin lässt den erschöpften Reisenden nicht zur Ruhe kommen.
Chemnitz, der Heimat des Gartenzwergs, knapp entronnen, stellt sich in Kaiserslautern als nächstes die Schicksalsfrage nach einem bratenfettgeruchsfreien Hotel für den ebenfalls anwesenden Dichterkollegen Harry Rowohlt. In Marburg-Biedenkopf, dem " Herz Mittelhessens", belehrt man den unkundigen Russen barsch, dass die lokaleigenen Küchenschaben von russischen Studenten eingeschleppt wurden. Armer Kaminer! Waldbröl, "das Ende der Geografie", die Eulenspiegelstadt Mölln - Wladimir Kaminers geschulter, gespielt naiver Blick für die Absonderlichkeiten des Alltags, entlarvt ein oft zum Biegen komisches menschliches und kulturhistorisches Kuriositätenkabinett, findet aber auch durchaus zufriedene und bekennende Provinzler, die ihre Heimat um keinen Preis gegen Berlin eintauschen würden.
Ein Tröstliches hatte die Odyssee. Selbst in Momenten größter Irrung und Wirrung fand sich eine nette Buchhändlerin oder ein sonstiger Literaturfreund, Wladimir Kaminer den rechten Weg zu weisen. War doch eigentlich ganz nett bei uns, oder? -Ravi Unger

 - Wladimir Kaminer
Taschenbuch:Küche totalitär: Das Kochbuch des Sozialismus von Wladimir und Olga Kaminer
Autor:Wladimir Kaminer, Ausgabe vom 1. November 2007, Verkaufsrang 9484
 
Küche totalitär Kochbuch des Sozialismus - Wladimir Kaminer unter  
Sie besitzen einen robusten Magen? Schlagartige Gewichtszunahme um mehrere Kilo nach Genuss der " Torte Birkenstamm" stellt für Sie kein größeres Problem dar? Kartoffeln, tonnenweise und in allen Variationen, zählen zu Ihren Leibspeisen? Ihre Leber steckt auch größere Fettmengen spielend weg? Für klebrige, ziegelsteinschwere Süßspeisen gäben Sie alles? Von Hochprozentigem ganz zu schweigen. Diesen kleinen Fragenkatalog sollten Sie sorgsam durcharbeiten, bevor Sie sich Wladimir Kaminer auf seinem neusten Trip anvertrauen. Gemeinsam mit seiner Frau Olga durchstreift das russische Wunderkind die kulinarischen Gefilde seiner früheren Heimat. Ein scharfes Vergnügen erwartet Sie! Ach ja, Rezepte gibts auch.
Geschichtliche und geopolitische Kurzabrisse der früheren Sowjetrepubliken in gewohnt lakonischem Kaminer-Kammerton verstehen sich von selbst. Auch an die launigen Menschenbilder und Schnurren - meistens spitzbübisch den kürzesten Weg zur Pointe erschnüffelnd - hat man sich gewöhnt. Absolut gewöhnungsbedürftig sind jedoch die lokalen Spezialitäten aus Usbekistan, Sibirien und Co. Was jeden europäischen Sternekoch in den Suizid treiben dürfte, Fleisch wird gnadenlos graugekocht oder gleich durch den Wolf gedreht (ein Lieblings-Küchenutensil der Russen), um anschließend mit etwas übergossen zu werden, was nur vage ans hiesige " Dressing" erinnert. Sättigungsbeilagen " Marke bleischwer" machen das obligatorisch gereichte Feuerwasser mehr als nötig. Selbst " Grünkükü", dessen Zutaten jedes Ökoherz höher schlagen lässt, wird spätestens nach der Zugabe von acht Eiern zur letalen Killervorspeise.
Ach, Kaminer macht schon Spaß, wenn er Sibirien, diese deutsche T V-Seelenlandschaft, wie er verwundert anmerkt, auf der Suche nach Essbarem durchstreift, aus der Ukraine die " Fischrolle ' Das Geheimnis'" an Land zieht (trockene Gelatine darüberstreuen!), oder von Gleb, dem Armeekumpel berichtet, der seine geliebten weißrussischen Bratkartoffeln aus purer Not in Vaseline briet, ein Versuch der uns gnädig erspart bleibt. Kaminers sozusagen mit stoischer Miene vorgetragenen Lausbubengeschichten, wie auch seine spitz milden Kommentare zur - zugegeben recht problematischen Politik einiger ehemaliger Sowjetstaaten - werden die stattliche Hitliste seiner bisherigen Bücher garantiert um ein weiteres bereichern. < I>-Ravi Unger

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