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Wolf Schneider

? Es sind die Verlierer, die das Leben angenehmer machen!? In seiner Beschäftigung mit Menschen, die zum Scheitern verurteilt sind, lässt Wolf Schneider, der langjährige Leiter der Journalistenschule Hamburg, hören, dass er nicht nur weiß, wie man schreiben muss, um gelesen zu werden, sondern auch, wie man sprechen muss, um gehört zu werden! Seine kurzweiligen Porträts der sechs Verlierer - Che Guevara, Michail Gorbatschow, Rainer Barzel, Maria Stuart, Winston Churchill und Wilhelm I I -, eingebettet in allgemeine Reflexionen zum Thema Verlierer, hört man mit Begeisterung.
Schneider versteht es, nicht nur populäre Verlierer wie Che Guevara, trotz seiner Grausamkeiten gegenüber Konterrevolutionären und seiner Träumereien, sympathisch darzustellen. Er lässt auch andere, weniger bekannte Personen als Verlierer lebendig werden: Beispiel Rainer Barzel, der betrogene Politiker! Oder Gorbatschow, dem die Welt viel verdankt, der aber von der Bühne abtreten musste und sich in der Folge als ? Redner? zu klein machte. Und da ist Maria Stuart, die leidenschaftliche schottische Königin, die Katholikin, die vom Thron gestürzt und nach langen Jahren wegen Hochverrats enthauptet wurde.
Nachdem sich Wolf Schneider 1992 in einem Buch mit den großen Siegern beschäftigt hatte, wendet er sich nun den tragischen Figuren, den Verlierern, zu und beleuchtet das Phänomen ihrer sympathischen Ausstrahlung unter verschiedensten Aspekten. Dabei ist das Verlieren geschichtlich gesehen der wahrscheinlichere Fall eines Lebens. Am Beispiel der Südstaaten Amerikas zeigt er, dass sich vom Verlieren auch eine moralische und kulturelle Überlegenheit ableiten lässt!
Fazit: Mit ? lächelnden? Verlierern können wir uns leichter identifizieren, als mit den ? grinsenden? Siegern. Eine abwechslungsreiche, zum Nachdenken anregende, unterhaltsam vorgetragene Betrachtung über Menschen, die ? fast? gesiegt hätten.
Autorenlesung, Spieldauer: ca. 134 Minuten, 2 C D. -culture. text

Das Verschwinden und George Mallory und Andrew Irvine kurz unterhalb des Gipfels des Mount Everest im Jahr 1924 ist immer noch eines der umstrittensten Ereignisse in der alpinen Geschichte. Nach dem Auffinden der Leiche von Mallory durch eine Expedition 1999 flackerte der Streit wieder auf, ob es die englischen Bergsteiger bis zum Gipfel geschafft hatten oder nicht. In Die Geister des Mount Everest verweben die Autoren Jochen Hemmleb, Larry A. Johnson und Eric. R. Simonson den rekonstruierten Verlauf der Expedition in den 20er Jahren und die von ihnen erfolgreich durchgeführte Suche in 1999.
Die Audiobook-Version des Titels ist eine gekürzte Hörfassung dieses Buches. Der Sprecher, der Journalist und Autor Wolf Schneider, erweist sich als hervorragende Besetzung. Er ist mit der Materie vertraut, in verschiedenen Artikeln hat er sich als Liebhaber der Berge geoutet. Schneider hat auch selbst schon in einen G E O-Aufsatz die Vorgänge von 1924 dargestellt und ist somit mit dem Inhalt des Hörbuchs bestens bekannt.
Das Booklet, wenn man überhaupt von so etwa sprechen kann, erweist sich als sehr dürftig. Werbung für weitere Audiobooks nimmt mehr Platz ein als die Informationen zum Inhalt. So reicht es gerade für eine kurze Einleitung und geraffte Biografien der Autoren und des Sprechers.
Schneider gibt fehlerlos den authentischen Bericht wieder. Dramatische Stellen hebt er mit der entsprechenden Tonlage hervor, er passt die Stimmlage den Inhalten an. So versteht er es, den Hörer in den Bann der Geschehnisse zu ziehen. Spieldauer: 180 Minuten, 2 Kassetten.
-Markus Hofstetter