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Ilma Rakusa

Ende des 19 Jahrhunderts behaupteten Frances und Elsie, zwei Mädchen aus Yorkshire ( England), an einem Fluss in der Nähe ihres Elternhauses Elfen und andere Naturwesen zu beobachten. Mit Hilfe einer Kamera machten sie Fotografien von sich und den Elfen. Die Fotos wurden veröffentlicht und für echt befunden. Erst rund 50 Jahre später stellte man fest, dass die Elfen perfekt in die Fotografien montiert worden waren.
Die jüngste Arbeit der bedeutenden Schweizer Foto- und Videokünstlerin Annelies Strba zeigt - ebenso wie ihre historische Inspirationsquelle - geheimnisvolle Fabelwesen, eingebettet in lichte Wiesen oder dunkle Wälder einer fremd und unwirklich erscheinenden Welt. Die Intensität der oft extrem verfremdeten Farben und der langsame Rhythmus der Kamerabewegung erzeugen eine trancehaft-fantastische Stimmung, die den Betrachter das " Elfenthema" auf emotionale Weise nacherleben lässt.
Seit 1997 arbeitet Strba ausschließlich mit der Videokamera. Farben, Formen und Rhythmen werden mit Hilfe des Computers verändert und verfremdet. Video-Stills werden als großformatige "malerische" Prints außerdem zu eigenständigen Kunstwerken isoliert.
Die nun in der A R N O L D S C H E N Verlagsanstalt erschienene Publikation zeigt etwa 60 der ausdrucksstärksten Video-Stills aus " Frances und die Elfen". Der Dünndruck in japanischer Bindung, der Silberschnitt und der feine Seideneinband machen das Buch nicht nur inhaltlich, sondern auch gestalterisch zu einer "poetischen Dokumentation". Ein bibliophiles Kleinod, das selbst der Welt der Elfen zu entstammen scheint. . .