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Richard Knaak

Nachdem die Ork mit ihren Drachenreitern von einer Allianz aus verbündeten Völkern geschlagen wurden, ist das übliche politische Plänkelspiel zwischen den einzelnen Nationen wieder an der Tagesordnung. Lediglich das Gerücht, der furchtbare Drache Deathwing sei noch am Leben und zurückgekehrt, sorgt für Aufregung. Der gesichtslose Zauberer Krasus schickt den verbannten Magier Rhonin auf eine gefährliche Mission. Obwohl sich Rhonin die Rehabilitation erhofft, ahnt er, dass der geheimnisvolle Krasus noch andere und unbekannte Ziele verfolgt. Seine Führerin Vereesa, eine Elfe, und der Zwerg Falstad werden zu seinen Begleitern. Sie ziehen in das Land, in das sich die Ork zurückgezogen haben, um ihre Wunden zu lecken - und wo sie neue Drachen heranziehen. Auf ihrer Reise wird Rhonin und seinen Begleitern schnell klar, dass die Gerüchte wahr sind: Deathwing lebt noch immer und ist zurückgekehrt, um eine neue und für alle anderen Völker furchtbare Ära der Drachen zu beginnen.
Warcraft ist ein Videospiel, dessen fantastischer Hintergrund hervorragend für spannende Fantasy-Abenteuer in Romanform geeignet ist. Der erfahrene Fantasy-Autor Richard A. Knaak war eine gute Wahl für diesen ersten Band der neuen Reihe und liefert einen gut zu lesenden Roman ab, der auch Nicht-Warcraft-Spieler mitzureißen weiß.
Fantasy-Romanen wird häufig vorgeworfen, hemmungslos Tolkiens Der Herr der Ringe zu kopieren. Der Tag des Drachen beweist, dass dieser Vorwurf durchaus wahr sein kann. Zahlreiche Elemente aus J. R. R. Tolkiens Trilogie finden sich in den 412 Seiten wieder und was dort der Ring ist, nennt sich in diesem Fall Dämonenseele. Ein übermächtig erscheinender Bösewicht, ein geheimnisvoller Magier, der auftaucht und verschwindet, wie es ihm passt, selbst die Auftelung der reisenden Gefährten in verschiedene Gruppen ist vorhanden: Ein Übermaß an Originalität kann man dem Autoren darum sicherlich nicht vorwerfen.
Nichtsdestotrotz kann man getrost festhalten, dass Warcraft. Der Tag des Drachen unterhaltsam ist. Obwohl viele Handlungsstränge sehr vorhersehbar sind, kommt Langeweile beim Lesen nicht auf. Der Roman ist ein solides Stück Fantasy-Literatur, das Liebhaber des Genres vollauf zufrieden stellen kann. - Mike Hillenbrand